Auf Regen folgte Sonnenschein in Strausberg...
14/09/2025 -… denn morgens am 14. September hingen Wolken über Berlin und Umland, die sich im Laufe des Vormittags entluden, und die ersten Rennen der 15. Ausgabe von Rund um Strausberg-Nord verregneten, sich nach Mittag aber verzogen, und die glücklichen Starter des Jedermänner-Rennens verschonten.
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Start aller Rennen war draußen im Industriegebiet, Kreuzung Lehmkuhlenring/Am Biotop, wo sich also die zwei Arten von Erde, die die Menschen interessieren, kreuzten: der mineralhaltige Lehm, aus dessen Klumpen der jüdischen Überlieferung nach der Golem verfertigt wurde, dieses unlebendige Pseudowesen, und der lebendige biotopische Humus, die Ursuppe des Lebens. Erde und Erde, Industrie und Fruchtbarkeit, Carbonrad und Fahrer – kann man sich namensmäßig eine coolere Ecke als Lehmkuhlenring/Am Biotop vorstellen?
Der Vormittag begann mit einem Schreck: Bei der U15 kam Vincent nach gutem Start durch eine der vielen Wellen im regennassen Fahrerfeld mit einigen weiteren Kids zu Fall. Mehrere Krankenwagen sammelten die Gestürzten ein, Vincent kam zum Glück glimpflich davon (gute Besserung an die anderen Versehrten!). Infolgedessen traten Christian und Frederic nachmittags zu ihren Rennen nicht an.
Auch bei Ian gab es Verwirrung: aufgrund von Durcheinander bei der Anmeldung hatten ihn die Veranstalter zur den ebenfalls vormittags startenden Lizenzfahrern gesteckt, und zwar über die Langdistanz von fünf Runden gleich 115 Kilometern. Für Ian (der auch das Kriterium am Vortag gefahren war) startete sein erstes Lizenzrennen also mit viel Regen, schlechter Sicht und über vier von fünf Runden mit Wasser aus allen Richtungen. Gleich von Beginn an Anspannung, nachdem sich eine Ausreißergruppe bilden konnte und im Feld weitere Ausbrüche verhindert wurden, sodass alles ständig in Bewegung war. In dieser Gruppe konnte sich Ian halten, am Ende sein Herz in die Hand nehmen, sprinten – und auf den 2. Platz seiner Kategorie fahren. Als wir ihn nach dem Rennen antrafen, wusste er noch gar nichts von seinem Glück, stand durchnässt und kalt – dann kam die Durchsage, Jubel und Wärme ums Sportlerherz. Bravo Ian!
Beim nachmittäglichen Rennen der Jedermänner waren vom RTC Henri, Lukas (sein erstes Rennen dieser Art) und Andreas dabei. Trocken war es geworden, die Sonne brach durch. Die Gruppe blieb zunächst zusammen, Henri und andere neutralisierten Ausreißversuche – denn schon früh wurde deutlich, dass es in der Gruppe einige echt fähige Rouleure gab, die auf der welligen Strecke mit Wind, breiten Straßen und wenig Kurven keine Lücke bekommen durften. Und es kam, was kommen musste: über eine der Wellen setzt sich eine Fünfergruppe mit Andreas als Federführendem ab, hinten organisierte sich die gemeinsame Nachführarbeit (der vergnüglichste Teil des Rennen, echte Teamarbeit), unter deren Druck vorne noch zwei herausfielen, sodass es „Drei gegen den Rest“ hieß. Aber – am Ende war die Lücke groß – ein zwei-Klassen-Rennen geradezu. Chapeau an die Siegergruppe, wo Andreas den zweiten Platz belegte. Mit dem Feld ins Ziel kamen Henri und Lukas, mit den Beinen und dem Rennen zufrieden.
Letztlich geht Dank an Kaja, die unterstützend am Streckenrand war und Aufnahmen machen konnte! (HL)